Montag, 4. April 2011

Einsparen beim Heizen - Runter mit den Kosten!

Es gibt vielfältige Möglichkeiten die Heizkosten zu reduzieren und damit gleichzeitig die Umwelt zu entlasten, ohne dafür größere Investitionen vorzunehmen. Viele kennen sie schlichtweg nicht und verschenken so Geld.

Die folgenden Tipps und Tricks werden nicht für jeden in Frage kommen, entweder aus festen Gegebenheiten oder auch auf Grund von persönlichen Vorlieben. Das ist ja auch gar kein Problem. Für fast jeden werden aber einige sinnvolle Ideen zu finden sein. Für einen Hauseigentümer lassen sich in der Regel mehr Maßnahmen umsetzen, doch gerade zu kostenfreien oder sehr günstigen Maßnahmen lassen sich auch Vermieter überreden.


Jedes Grad zählt


Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart ca. 6% Heizkosten. Im Wohnbereich (vor allem Wohnzimmer, Kinderzimmer und Arbeitszimmer) ist eine Temperatur von 20° meist ausreichend. In der Küche, wo beim Kochen meist der Herd mit heizt, sind 18° ausreichend. Im Schlafzimmer sollte die Temperatur 16° bis 17° betragen, diese Temperatur ist für Nebenräume (zum Beispiel Flur und Treppenhaus) ebenfalls ausreichend. Natürlich sollte man immer auf die persönliche Behaglichkeitstemperatur heizen, man kann aber durchaus experimentieren, ob ein, zwei Grad weniger eben nicht auch ausreichen. Außerdem sinkt die Gefahr einer Erkältung, wenn die Differenz zur Außentemperatur geringer ist.


Nur Heizen, wenn Räume auch benutzt werden

Nachts, wenn Räume nicht benutzt werden, kann die Temperatur im gesamten Haus/der gesamten Wohnung auf 15° abgesenkt werden. Ebenso kann man tagsüber die Temperatur in allen Räumen in denen man sich nicht aufhält auf 15° absenken. Noch geringere Temperaturen sind nur bei längerer Abwesenheit zu empfehlen, allerdings sollte man darauf achten, dass nicht die Gefahr von Frostschäden besteht. Dazu kann man entweder die Thermostatventile auf die entsprechende Temperatur einstellen (siehe Punkt 3) oder elektronische Thermostatventile mit Zeitschaltuhr für einen oder mehrere Räume kaufen. Diese kosten etwa zweieinhalb mal so viel wie normale Thermostatventile. Damit kann man dafür komfortabel einstellen zu welchen Uhrzeiten die Raumtemperatur erhöht und abgesenkt wird, zum Beispiel im Wohnzimmer 20 Minuten bevor man von der Arbeit kommt oder im Badezimmer 20 Minuten bevor morgens der Wecker klingelt.


Thermostatventile richtig benutzen
 
An fast jeder Heizung im Wohnbereich findet sich ein Thermostatventil. Diese können eine eingestellte Temperatur ohne weiteres Zutun halten. Vielen ist das nicht bekannt, da auf ihnen nicht die Temperaturen, sondern nur Zahlen von 1 bis 5 aufgedruckt sind. Jede Zahl steht aber für eine feste Temperatur. Die genaue Einteilung kann man in der Bedienungsanleitung der Thermostate oder beim Hersteller erfahren. Es sind meist in etwa folgende Werte: 1 = 12°C; 2 = 16°C; 2,5 = 18°C; 3 = 20°C; 4 = 24°C; 5 = 28°C. Eine Einstellung auf 5 ist also fast immer sinnlos (außer man heizt ein Schwimmbad) da die Thermostatventile auch bei einer Einstellung auf zum Beispiel 3 voll geöffnet sind, wenn es deutlich kälter als 20°C ist. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist schließen sich die Ventile. Noch einfacher ist es mit den unter Punkt 2 angesprochenen elektronischen Thermostatventile. Thermostatventile sollten immer frei sein und nicht etwa von Gardinen oder Möbelstücken verdeckt werden, um richtig arbeiten zu können.


Richtig Lüften

In der Heizphase mit gekipptem Fenster lüften ist absolut tabu! Dabei findet kein richtiger Luftaustausch statt, aber der Raum kühlt aus. Ist dann auch noch das Thermostatventil geöffnet heizt man buchstäblich zum Fenster hinaus. Am besten lüftet man gleich mehrere Räume mit weit geöffnetem Fenster wenige Minuten. Dabei sollte das Thermostatventil herunter gedreht werden. Elektronische Thermostatventile haben in der Regel eine automatische Abschaltung beim Lüften. Räume, in denen man sich aufhält, sollte man etwa stündlich kurz lüften. Es ist wichtig, dass man nicht zu wenig lüftet, damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu stark ansteigt. Um 50% relative Luftfeuchtigkeit sind optimal. bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann es zu vermehrter Pilzbildung kommen.


Heizkörper frei halten 

Einrichtungsgegenstände vor dem Heizkörper verlangsamen die Abgabe der Wärme in den Raum. So wird der Raum nicht richtig warm oder man muss stärker heizen. Reichen Vorhänge über die Heizkörper zieht die Wärme an die Fenster und wird direkt nach Außen geleitet.


Nicht die Außenwand heizen

Heizkörper befinden sich oftmals an Außenwänden unter dem Fenster. Das ist für eine gute Wärmezirkulation wichtig. Man heizt so allerdings unnötigerweise auch immer die Außenwand recht stark mit. Das lässt sich verhindern, indem man eine ca. 5 mm dicke mit Aluminium beschichtete Styroporplatte hinter die Heizkörper klebt. Auch dickere Isolierungen sind möglich. Es sollte aber immer noch etwas Luft zwischen Heizkörper und Wand bleiben.


Nicht elektrisch Heizen

Elektrische Heizungen sollten nur im absoluten Notfall betrieben werden. Im Vergleich zu einer Gasheizung fallen ca. viermal so hohe Kosten an. Auch Nachtspeicherheizungen sind echte Energiefresser und bringen keinen Kostenvorteil.
Es gibt nur extrem wenige Ausnahmen in denen eine elektrische Heizung tatsächlich kosteneffizient sein. Zum Beispiel in einem selten geheizten Sommerhaus oder einem extrem (!) gut isolierten Haus, dies trifft jedoch selbst auf die wenigsten Passivhäuser zu.
Vorsicht, wenn ein Vertreter einem Elektroheizungen mit angeblichen Einsparungen verkaufen will!


Heizungsanlage regelmäßig überprüfen 

Regelmäßig vor der Heizperiode sollte die Heizungsanlage überprüft werden. Vorlauftemperatur, Nachtabsenkung und Wasserdruck sollten stimmen. Etwa einmal im Monat sollte man die Heizungsanlage entlüften. Ist Luft im Kreislauf können bis zu 10% Mehrkosten entstehen. Dies kann man auch komfortabel mit automatisch entlüftenden Ventilen realisieren. Diese gibt es für unter 5 Euro im Baumarkt zu kaufen.


Kein Dauerbetrieb der Warmwasserzirkulationspumpe

Bei modernen Anlagen kann der Betrieb der Zirkulationspumpe für das Warmwasser getaktet werden, so dass diese zum Beispiel alle 15 Minuten kurz läuft. So spart man Strom für die Pumpe, das Wasser bleibt dennoch warm. Je nachdem wie gut die Rohrleitungen isoliert sind bieten sich umso längere Pausen für die Pumpe an. Nachts kann man die Pumpe meist komplett deaktivieren. Bei älteren Anlagen die sich nicht steuern lassen kann man Zeitschaltuhren vorschalten.


Heizungsrohre in ungeheizten Räumen isolieren

Gerade in älteren Gebäuden sind die Heizungs- und Warmwasserrohre zum Beispiel im Keller nicht isoliert. Hier bietet es sich an, Schaumstoffummantelungen und Klebeband im Baumarkt zu kaufen und die Arbeiten selbst durchzuführen. So kann man mit wenig Aufwand Heizkosten reduzieren.


Wärme nachts nicht entweichen lassen

Abends sollte man Außenrouleaus bei kühlen Temperaturen immer herunter lassen und morgens wieder hoch lassen. So wird der Wärmeverlust über das Fensterglas verringert. Außerdem sollte man alle Vorhänge zu ziehen.



Abdichten undichter Fenster und Türen

Wenn ein direkter Austausch von Raum- und Außenluft stattfindet, heizt man für den Garten mit. Dabei führen auch kleine Spalte schnell zu hohen Mehrkosten. Am einfachsten kann man mit selbstklebenden Schaumstoff Streifen aus dem Baumarkt selbst Fenster und Haustüren abdichten. Auch Türen die in ungeheizte Räume führen sollten dicht sein. Gummidichtungen, die in eine eingefräste Nut geklebt werden halten noch länger und sind eine sinnvolle langfristigere Lösung.


Wer sich an einige dieser Tricks hält wird sich bei der nächsten Abrechnung wundern, wie viel man mit so einfachen Maßnahmen und einem bewussteren Umgang mit Heizenergie doch erreichen kann. Oftmals lässt sich der Vermieter dann auch zu einem Senken der Vorauszahlungen bewegen.

Sonntag, 20. März 2011

Der Energieberater

In diesem Blog geht es um Energie. Es geht darum, wie wir heute Energie nutzen, Möglichkeiten in der Zukunft, wie die Politik damit umgeht und schlussendlich soll er auch vor allem Privathaushalten Möglichkeiten zum Energie Sparen aufzeigen. Teilweise ohne dafür etwas ausgeben zu müssen, teilweise aber auch mit Investitionen verbunden.

Steigende Energiepreise

Die Energiepreise in Deutschland steigen an. Das ist kein Geheimnis und jedem bewusst. Das betrifft alle fossilen Energieträger wie Heizöl, Benzin oder Erdgas. Auch Strom und selbst einige erneuerbare Energieträger wie Holzpellets sind im Preis gestiegen. Zum Teil sehr stark. Aller Voraussicht nach, wird sich dieser Anstieg fortsetzen, auch wenn dies wohl mit starken Preisschwankungen einhergehen wird.  

Höheres Umweltbewusstsein

In vielen Köpfen hat, gerade in den letzten Jahren, ein Umdenken eingesetzt. So ist heute vielen Menschen grundsätzlich bewusst, dass wir nicht weiter so verschwenderisch mit der Ressource Umwelt umgehen können. Das betrifft den CO2 Gehalt der Atmosphäre. Vor allem aber auch die Natur in unserer Umgebung. Es geht auch darum, dass Betonwüsten einfach keine angenehme Umgebung sind und wir uns in einem natürlicheren Umfeld eher wohl fühlen, sogar länger und gesünder leben.  

Viel Aktionismus in der Politik 

Auch die Politik hat begriffen, dass die Umwelt, insbesondere das Klima und auch die Umwelt wichtig sind, dass wichtige Ressourcen endlich sind. Das ist sehr zu begrüßen. Leider legt die Politik hier, wie auch in anderen Themenfeldern, leider nicht sehr viel Wert auf wissenschaftliche Studien. So finden sich trotz sinnvollen Ansätzen viele inkonsequente Regelungen. Vor allem werden immer gern Ziele für Jahr 20xx vorgegeben. An konkreten Plänen zur Umsetzung mangelt es dann aber oft. Auch ist manche Partei sehr stark für erneuerbare Energien, verhindert dann aber den Bau von Hochspannungsleitungen zum Transport eben dieser. Dies ist natürlich auch dem doch recht schwankenden Wählerwillen geschuldet. Eine ehrliche Politik sollte jedoch langfristige Ziele verfolgen, ohne sich zu sehr vom Tagesgeschehen beeinflussen zu lassen. Das ist wohl leider utopisch. Hoffen wir, dass es wenigstens positive Tendenzen gibt und die Politik möglichst praktische, sinnvolle und kostengünstige Wege findet die oben angesprochenen Probleme anzugehen.